Wie interessieren wir Organisationen und Unternehmen für Zukunftswerkstätten? Wie vermitteln wir die Benefits und Stärken gerade dieser Methode, um gemeinsam in die Zukunft zu blicken? Und was ist wichtig in der Auftragsklärung? Darum ging es im Webinar am 6. Februar 2023, an dem acht Aktive teilgenommen haben. Die Unternehmensberaterin Ingeborg Latzl-Ewald von Redhaus wies in ihrem Eingangsinput auf einige Herausforderungen hin: Sind Unternehmen bereit, sich der Kritik zu stellen, Unmut anzuhören? Was unterscheidet die Zukunftswerkstatt von den vielen anderen angebotenen Methoden? Zu welchen Themen empfehlen wir eine Zukunftswerkstatt? Wie kann mit der Ergebnisoffenheit umgegangen werden? Als Chance sieht die Unternehmensberaterin, das durch die Generation Z Aspekte wie Organisations- und Kommunikationskultur, Mitbestimmung, Wahlfreiheit, Nachhaltigkeit und der Umbau von Unternehmen in Richtung Gemeinwohl an Bedeutung gewinnen.
In der Folge wurden in der Gruppe Ideen entwickelt, wie die Stärken von Zukunftswerkstätten vermittelt werden können. Die Zukunftswerkstatt sei ein Innovationswerkzeug, das zu konkreten neuen Vorhaben führt: „Von der Idee zum Fahrplan“, „Von der Vision zum Tun „, „Es gibt am Ende Handfestes – Überraschungseffekt inklusive“ „Wir ver-rücken die Wahrnehmung“. Als Ziele wurden u.a. genannt: „Aktivierung der Ressourcen/Potenziale der Mitarbeiter:innen in vorab klug definierten Räumen der Mitgestaltung“, „Mitarbeiter:innen gesund und motiviert im Unternehmen halten.“, „Wer steuert wen? Förderung von Selbstorganisation und dadurch Entlastung der Führungskräfte“, „Chancen für Teambuilding, Teamentwicklung + inhaltliche Weiterentwicklung in einem“, „Inhouse Consulting – Mitarbeiter:innen entwickeln die Zukunft des Unternehmens“, „Co-Creation“. Die Zukunftswerkstatt biete, so wurde auch genannt, im Gegensatz zu anderen Methoden, die Chance über das Tagesgeschäft hinaus die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zukunftstrends zu reflektieren und für das Unternehmen fruchtbar zu machen.
Hans Holzinger informierte in seinem Input über Dinge, die beim Auftragsgespräch wichtig sind: Klärung der Motive und Erwartungen („Warum die Zukunftswerkstatt?“), Klärung der Teilnehmenden („Wer soll dabei sein? Wen brauchen wir?“), Klärung der Ergebnisoffenheit sowie der Handlungsspielräume in Bezug auf die Umsetzung von neuen Ideen („Was geschieht mit den Ergebnissen und entwickelten Ideen?“). Neben organisatorischen Fragen (Räume, Bestuhlung, Materialien, Verpflegung) sei auch klarzustellen, dass eine Zukunftswerkstatt kein Vortrag über die Zukunft ist, sondern ein Beteiligungsprozess. Er plädierte auch dafür, die Dokumentation der Ergebnisse als Teil des Auftrags zu empfehlen.
Mehrfach wurde genannt, dass der Begriff „Zukunft“ wieder an Bedeutung gewinnt, der Begriff der Zukunftswerkstatt daher durchaus Kraft hat, aber mit Synonymen wie Visionswerkstatt oder Perspektivenwerkstatt ergänzt werden kann.
Mitgewirkt haben: Carmen Bayer (Robert-Jungk-Bibliothek Salzburg), Ingeborg Jindra (Salzburg), Maria Kvarda (Hollabrunn), Sebastian Riedel (Salzburg), Susanne Pütz (München), Maren Schüpphaus (München).
Moderation: Hans Holzinger, Ingeborg Latzl-Ewald